Viele lehnen Versicherung gegen Schadsoftware ab
19.1.2018 durch mark mit 0 Kommentare
Vor Cyberkriminalität sollte sich jeder schützen. Mit Phishing-Attacken, Schadsoftware oder Kreditkartenbetrug können bei Nutzern erheblich Schäden entstehen. Deswegen erwägen viele Nutzer sich mit Versicherungen gegen solche Angriffe zu schützen.
Nach einer Umfrage im Auftrag des Digitalverbandes Bitkom kann sich jeder fünfte Internetnutzer (19 Prozent) deswegen vorstellen, eine entsprechende Versicherung gegen kriminelle Vorfälle im Internet abzuschließen. 5 Prozent der Befragten sind sich ganz sicher eine Versicherung gegen Cyberkriminalität abzuschließen.
Versicherungsschutz gegen Cyber-Angriffe genau überprüfen
„Eine Versicherung gegen kriminelle Vorfälle im Internet kann eine sinnvolle Ergänzung für die eigene Cybersicherheit sein“, sagt Dr. Nabil Alsabah, Referent für IT-Sicherheit im Bitkom. „Wichtig ist es, den angebotenen Versicherungsschutz genau zu prüfen, also in welchen Fällen gezahlt wird und in welchem Umfang. Gerade im privaten Umfeld ist ein konkreter finanzieller Schaden häufig schwer zu beziffern und zu belegen.“
Mehrheit lehnt Versicherung gegen Schadsoftware ab
Die Mehrheit der Internetnutzer will sich derzeit aber nicht gegen Cyberkriminalität versichern. Jeder Zweite (52 Prozent) der Befragten gibt an, er werde sich auf keinen Fall gegen kriminelle Vorfälle im Internet versichern. Ganz besonders ältere Onliner halten offenbar nichts von solchen Policen. 59 Prozent der über 65-jährigen schließen einen solchen Versicherungsschutz für sich aus.
„Mit einigen grundlegenden Maßnahmen lassen sich viele Cyberattacken vermeiden“, sagt Alsabah. „Für einen guten Schutz im Internet sollte die eigene Software immer aktuell sein, vor allem das Betriebssystem eines Geräts. Zusätzliche Hilfe bieten Anti-Viren-Programme und Firewalls auf Desktop-Computern und Smartphones, um es Angreifern so schwer wie möglich zu machen.“
Auch der der gesunde Menschenverstand sei immer gefragt. „Nutzer sollten keine Links in dubiosen E-Mails anklicken oder Apps aus unbekannten Quellen herunterladen“, so Alsabah. „Dahinter verbergen sich häufig Schadprogramme.“
„Geklonte Apps“
Schadsoftware können sich auch in Smartphones breit machen. Mit „geklonten“ Apps sollen Aktivisten, Soldaten, Journalisten und andere Nutzer in über 20 Ländern ausspioniert geworden sein, teilten die Expertengruppe Electronic Frontier Foundation (EFF) und die Sicherheitsfirma Lookout mit.
Das Prinzip sei sehr einfach. Wenn Nutzer Apps herunterladen, akzeptieren sie die Nutzungsbedingungen. Damit würde der Zugriff auf Kamera und Mikrofon des Smartphones gewährt.
Die in den Apps integrierte Spionage-Software könne dann mit dem auf dem Telefon hinterlegten persönliche Daten sowie die Internet- und Anruf-Historie ausforschen. Die Experten sehen den Ursprung dafür in einem Büro des libanesischen Geheimdienstes.
Mobiltelefon ist „Zukunft der Spionage“
Gerade Smartphone-Nutzer sollten vorsichtig sein. Auf den Handys seien schließlich sämtliche persönliche und alltägliche Angaben gespeichert. Eva Galperin, Cyber-Expertin bei EFF sei das Mobiltelefon die „Zukunft der Spionage.“